Wer wie wir im Buchladen als erstes in die Kochbuch-Abteilung rennt, der hat sicher schon von Yotam Ottolenghi gehört.
Nein? Na dann helfen wir euch mal auf die Sprünge. Ottolenghi ist Autor von Büchern wie „Jerusalem.Das Kochbuch“ oder „Genussvoll vegetarisch“, die man wirklich in jeder Buchhandlung findet und die durch ihr schönes Design wirklich kaum zu übersehen sind.
So ging es mir, Lisa, jedenfalls bei „NOPI“– ein ganz schlichtes Design mit Goldschnitt. Einfach so schön! Da ich ein ziemliches „Verpackungsopfer“ bin musste ich das Buch selbstverständlich haben. Als großer Fan der orientalischen Küche bin ich begeistert von den Rezepten. Außergewöhnliche Kombinationen, viele mit mir noch unbekannten Produkten, aber das ist genau das was beim Kochen ja Spaß macht: Neues kennenlernen, Neues ausprobieren und Neues essen zu können.

Vorerst konnte ich das aber erst mal vergessen, denn für einen armen Azubi wie mich, war das Ding damals zu teuer um es einfach mal schnell so kaufen zu können. Stefan war jedoch aufmerksam wie immer ( 😉 ) und so fand ich das Buch schon ganz bald unter dem Weihnachtsbaum. Juhu!

Das NOPI ist eines von 5 Restaurants Ottolenghis und befindet sich in Soho in London – das Buch beinhaltet also die Rezepte, teilweise etwas vereinfacht, des Restaurants. Die Herkunft Ottolenghis und die seines Küchenchefs Ramael Scully, der an dem Werk mitbeteiligt war, spiegeln sich in vielen der asiatisch-orientalischen Gerichte wieder. So findet man beispielsweise Rezepte zu Frittierten Mini-Artischocken mit Rosa Pfeffer-Aioli, Wachteln mit Miso-Karamell und Granatapfel-Walnuss Salsa oder Gerösteter Ananas mit Tamarinde, Chili und Kokoseis. Außergewöhnlich und definitiv nicht unbedingt etwas für die „Haushaltsküche“ oder einen Anfänger. Die Produkte sind zudem nicht alle im herkömmlichen Supermarkt zu finden, teilweise muss man sie bestellen. Wer etwas aus dem „NOPI“ Zuhause nach kochen will, wird seine Gäste zu 100% begeistern, man sollte es allerdings rechtzeitig planen, da die Gerichte, wie gesagt, alle etwas aufwendiger in der Zubereitung und in den Produkten sind.
Ich muss zugeben, dass ich mir bisher auch nur Inspiration für die Arbeit geholt habe, da ich Zuhause bis jetzt nicht die Zeit hatte etwas daraus zu kochen. Aber wie ihr sicher schon mitbekommen habt, sind wir trotz dessen schon in den Genuss der NOPI-Küche gekommen. Ein kleiner Traum ist in London nämlich in Erfüllung gegangen: Wir waren im NOPI essen! Und es war so gut!

Wir hatten etwa eine Woche vorher online einen Tisch reserviert. Ihr solltet wirklich rechtzeitig dran sein, denn es war schon Einiges belegt. Mittags habt ihr den Tisch etwa für 1 1/2 Stunden, wir durften aber auch noch eine halbe Stunde länger sitzen. Abends dann für 2 Stunden.
Gleich nach der Reservierung habe ich das Kochbuch wieder aus dem Schrank geholt und die Vorfreude schon mal gesteigert, da ich natürlich gleich raus suchen wollte was ich essen möchte 😉 Die Bilder machen einen wirklich hungrig!

Im NOPI angekommen waren wir wirklich von Anfang an zufrieden. Trotz dass das Restaurant etwas gehobener ist, herrschte eine total lockere Atmosphäre. Es wurde laut gelacht, geredet und das Servicepersonal war sehr aufmerksam, aber absolut nicht aufdringlich.  Nachdem wir an unseren Tisch gebracht wurden, wurde uns sofort eine Flasche Wasser und die Karten gebracht. Die Karten waren sehr einfach und übersichtlich gehalten und hatten dasselbe Design wie man es vom Kochbuch schon kannte.
Allgemein zog sich dieser Rote Faden durch das ganze Restaurant. Schlicht und modern, viel Holz und viele Gold- und Weißtöne und sehr gemütlich.
Da ich mir ja sowieso im Vorhinein schon herausgesucht hatte was ich essen möchte ging es nicht lange bis unser Kellner die Bestellung aufnehmen konnte. Zur Vorspeise teilten wir uns den Rehrücken mit karamellisiertem Joghurt, Erdnüssen und Brombeeren. Und das ist definitiv etwas was ich noch nach kochen möchte. Grundsätzlich nichts Aufwendiges, aber trotzdem anders als man es sonst kennt. Leckere Kombination! Das Rezept dazu findet ihr hier (mit Dattel-Labneh statt Joghurt).

Zum Hauptgang gab es für Stefan die Hähnchenbrust mit Chili-Soße und Zitronenmyrte-Salz, für mich die Entenbrust mit Shitake, Freekeh und Haselnuss-Bier-Butter. Beides war einfach nur perfekt, es gab wirklich nichts zu beanstanden.
Falls ihr am Rezept für das Hähnchen interessiert seid, könnt ihr es hier finden (mit Kaffir-Limettensalz statt Zitronenmyrte).

Als dann unsere 1 1/2 Stunden vorbei waren und wir eigentlich bezahlen wollten, kam unser Kellner und fragt, ob wir denn noch ein Dessert wollten.
Ok, wir dürfen also doch noch sitzen bleiben. Und zu Dessert sagen wir sowieso NIE Nein.
Wir entschieden uns für ein Lebkuchen-Apfel Trifle mit Selleriesorbet. Wir waren uns einig, dass das das Leckerste von allem war. Das Sorbet war einfach ein Traum. So erfrischend und cremig. Und alles in Kombination war echt eine Geschmacksexplosion. Chapeau! Immer wieder gerne.

Zuhause angekommen habe ich sofort wieder das Buch aus dem Schrank gezogen und mir gleich mal ein paar Notizen gemacht, was ich denn bald daraus kochen will… Am liebsten ALLES!

Wenn ihr in London seid, dann schaut unbedingt bei NOPI vorbei. Die Preise sind absolut in Ordnung, auch wenn man mal ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen muss. Es lohnt sich und ist gerechtfertigt, denn das was dort gekocht wird ist ein wirkliches Erlebnis! Wir werden auf jeden Fall vorbeischauen, wenn wir wieder nach London gehen. Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit mit dem Kochbuch und schwelgen in Erinnerung 🙂

Falls ihr an dem Buch interessiert seid, dann schaut hier vorbei: https://www.amazon.de/NOPI-Kochbuch

Bis zum nächsten Mal,

Lisa & Stefan