Nachdem ich, Lisa, im Juni zum allerersten Mal alleine verreist bin hat die nächste Solo-Reise nicht lange auf sich warten lassen. Anfang September ging es nach England. Genauer gesagt nach Cornwall, eine Grafschaft in Südengland die bei uns Deutschen vor allem bekannt ist durch die legendären „Rosamunde Pilcher“-Filme. Aber Cornwall kann einiges mehr als das. Neben menschenleeren, langen Stränden, felsigen Küsten und kleinen Städtchen ist es zudem auch ein super Ort zum Reisen – auch wenn ich das Gefühl hatte, dass ich der einzige Backpacker weit und breit war.

Allgemeines

Amtssprache: Englisch
Einwohner: ca 538 000 (nur in Cornwall)
Hauptstadt: Truro
Währung: Pfund Sterling ( 1 EUR = 0,89 Pfund Sterling )

Nachdem ich meine Ausbildung im August erfolgreich abgeschlossen hatte, steht nun seitdem das Reisen auf meinem Plan. Die erste ging dann ganz spontan nach England. Auf der Suche nach billigen Flügen bin ich auf den Flug nach Newquay gestoßen, was mir erstmal recht wenig sagte. Hatte ich davor noch nie gehört bzw. wahrgenommen. Der Flug war zu diesem Zeitpunkt mit Abstand der billigste, also googelte ich mal die Gegend und war sofort total begeistert. Nach kurzem Rumfragen, ob denn jemand Lust oder Zeit hatte mitzugehen, buchte ich den Flug. Allein. Denn es hatte keiner Zeit. Die erste kleine Backpacking-Reise allein stand also an.

Cornwall ist eine Grafschaft in England und liegt im südwestlichsten Teil des Landes. Cornwall wurde früher von den Kelten besiedelt und auch während des Mittelalter blieb es dabei, obwohl sonst ganz England von den Angelsachsen besiedelt wurde. Auch heute erinnert noch Vieles an diese Zeit.
Durch die raue Landschaft, die beinahe unberührt erscheint ist die südliche Region Englands äußerst interessant für den Tourismus. Wie schon erwähnt wurde es bei uns in Deutschland vor allem durch Rosamunde Pilcher populär. In England selbst ist es ein sehr beliebter Surfspot und Urlaubsort, denn im Vergleich zum restlichen Land scheint dort die Sonne 1600 Stunden im Jahr und so richtig kalt ist es eigentlich auch nie.

Kostenaufstellung

Wenn ich ehrlich bin hatte ich vor der Reise nicht darüber nachgedacht, wie teuer das Reisen dort denn werden wird. Sagen wir mal so: Es hielt sich in Grenzen. Wir waren zwar schon billiger unterwegs, aber es war auf jeden Fall völlig in Ordnung. Da der Flug recht günstig war und ich eigentlich nur Mehrbettzimmer gebucht hatte war ich schon ziemlich low-budget unterwegs, zumindest was England angeht. Vor Ort war es zu vergleichen mit Deutschland, aber billiger als z.B in London. Ich habe mir öfter mal was Kleines zu Essen gekauft und war jetzt nicht großartig in Restaurants, zumindest habe ich da nie etwas Teures gegessen. Das Busticket habe ich mir schon im voraus gekauft und da habe ich mich direkt für ein weekly-Ticket entschieden, was preislich auch wieder ähnlich war wie hier in Deutschland. Die Kosten habe ich euch hier aufgelistet. Ich denke gerade die Flüge und Zimmerpreise variieren je nach Zeitraum. Ich war ja auch ziemlich kurzfristig dran.

Gesamtkosten in €
Unterkünfte gesamt177,38
Newquay (2 Nächte)45,26
Perranporth (1 Nacht)20,12
St. Ives (2 Nächte)60,98
Pencanze (2 Nächte)51,02
Transport gesamt66,86
Bus29,83
Bahn6,64
Flughafenshuttle (hin & zurück)30,39
Essen & Trinken gesamt106,39
Snacks, unterwegs,..26,57
Restaurant79,82
Ausflüge gesamt5,63
Minack Theatre5,63
Sonstiges gesamt9,90
Flug gesamt39,14
Gesamtkosten (für 7 Tage)405,03
Fortbewegung
Mitten im Nirgendwo mit dem Bus

Als ich mich darum gekümmert hatte, wie ich denn von Ort zu Ort gelangen will, habe ich eigentlich nicht lange überlegt. Das billigste ist meistens der Bus und somit hab ich mich recht schnell dazu entschieden einfach ein Wochenticket zu kaufen, sodass ich so lange und so oft fahren kann wie ich möchte. Meine Route stand eigentlich sowieso nie richtig fest und so konnte ich spontan auch mal noch woanders hinfahren. Die meisten Menschen haben sich, als wir am Flughafen ankamen, einen Mietwagen genommen. Ich denke das ist dort auch eine super Möglichkeit die Gegend zu erkunden, kam für mich nur leider nicht infrage, aufgrund der Kosten und weil ich nicht alleine im Linksverkehr fahren wollte. Eine Strecke bin ich gelaufen, dazu aber später mehr, und eine mit dem Zug gefahren.

BUS & BAHN

Meines Wissen nach ist das einzige Busunternehmen das man in Cornwall findet „First Bus“. Das macht aber auch überhaupt nichts, denn die sind wirklich super und ich war rundum zufrieden. Man kommt so gut wie überall hin, die Busse sind meist pünktlich und die Busfahrer unglaublich nett, was ja auch eher eine Rarität ist. Fast alle Busse sind Doppeldecker und das absolute Highlight sind die Atlantic Coasters. Das sind die Busse die an der Küste entlang fahren, die sind oben offen und damit solltet ihr bei Gelegenheit wirklich fahren, denn allein die Strecken sind schon traumhaft.
Von Redruth nach St. Ives bin ich mit dem Zug gefahren da diese Strecke ausdrücklich empfohlen wurde. Nach dem ersten Blick aus dem Fenster wusste ich auch wieso: Man fährt direkt oberhalb des Strandes entlang und hat einen wunderschönen Blick auf das Meer und St. Ives.
Außerdem muss ich nochmal hinzufügen, dass ich wirklich super zufrieden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln war. Sie waren bezahlbar, sehr gut ausgestattet (jeder Platz hatte eine Steckdose und WLAN gab es teilweise auch) und sehr modern. Da können die deutschen Busse wirklich nicht mithalten 😉

Link zum First Bus-Busunternehmen: https://www.firstgroup.com/cornwall

Ich habe mir übrigens die App runtergeladen. Dort kann man sich die Tickets direkt draufladen oder aber auch nach Verbindungen suchen.

TAXI

Das Taxi habe ich nur zwei Mal genutzt, nämlich als Flughafenshuttle. Diesen kann man direkt am Ausgang des Flughafens buchen. Ich habe bei meiner Ankunft auch gleich für die Rückfahrt reserviert und das hat alles problemlos geklappt. Bei der Fahrt vom Flughafen aus habe ich 17 Pfund bezahlt, zurück waren wir mehrere Leute, da habe ich 10 Pfund bezahlt. Völlig in Ordnung und eine andere Möglichkeit hatte ich sowieso nicht, da die Busse erst relativ spät bzw. zu spät für meinen Flug gefahren sind.

Link zum Taxi-Unternehmen: http://www.coastlinetravel.co.uk

ZU FUß

Die wohl beliebteste Fortbewegung in Cornwall ist der South West Coast Path, ein 1400km langer Küstenwanderweg. Ich bin von Newquay nach Perranporth gelaufen, was zwar nur 15km waren, aber anstrengend genug für mich und zudem war das Wetter echt nicht gut. Es waren recht wenig Leute unterwegs und ich war die meiste Zeit allein. Das hatte aber bestimmt auch mit dem Wetter zu tun und dem Ende der Urlaubszeit. Den Weg kann ich allen, die ein klein wenig fit sind, wirklich ans Herz legen. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus und am Ende des Tages ist man froh, dass man es gemacht hat. Mehr Cornwall geht nicht!

Link zum Wanderweg: https://www.southwestcoastpath.org.uk

Immer dem Pfeil entlang!

Die Preise für die Transportkosten könnt ihr unter der Kategorie „Kostenaufstellung“ entnehmen.

Route & Unterkünfte

Cornwall ist natürlich noch viel größer, als das kleine Stückchen was ich bereist habe. Ich bin entlang der Westküste bis nach unten in den Süden. Wo und wie lange ich dort war, wo ich geschlafen habe und wie viel das gekostet hat, könnt ihr unten nachlesen.

NEWQUAY

Wie viele Tage habe ich hier verbracht? 2 Tage (am Anfang und am Ende der Reise jeweils ein Tag)
Wie viele Tage empfehle ich? 1-2 Tage
Wo habe ich übernachtet und wie viel habe ich bezahlt? Übernachtet habe ich beide Male im St. Christophers Inn Hostel, das ist eine Hostelkette die es mehrmals in Europa gibt. Mit dem Aufenthalt war ich durchaus zufrieden, der Blick aus meinem Fenster war der Hammer, denn man hatte direkt das Meer vor der Nase. Die Zimmer waren mit allem was wichtig ist ausgestattet. Jeder hatte eigene Steckdosen und eine kleine Lampe am Bett, unter dem Bett war ein großer „Käfig“ in welchem man sein Gepäck verstauen konnte und den man mit einem Schloß abschließen konnte. Das Zimmer hatte ein eigenes Bad mit zwei Duschen und einer Toilette. Außerdem ist im Hostel noch ein Restaurant/Pub  in welchem es leckeres Essen gibt, worauf man als Gast 25% bekommt. Frühstück hatte ich auch dazugebucht, aber das war leider echt nicht gut.

etwa 22€ / Nacht im 10-er Zimmer
Link zur Unterkunft: https://www.st-christophers.co.uk/hostels/uk/newquay

Gibt’s was, was man wissen muss? Newquay ist die Partymetropole Cornwalls. Hier sind viele junge Leute unterwegs, jeden Abend ist was los und und die kleine Einkaufsstraße lädt richtig zum bummeln ein. Die Stadt gilt zudem als der Surfspot schlechthin und die Strände sind auch toll. Außerdem gibt es in Newquay den einzigen Flughafen, bei welchem auch internationale Flüge ankommen.

PERRANPORTH

Wie viele Tage habe ich hier verbracht? 1 Tag
Wie viele Tage empfehle ich? 1-2 Tage
Wo habe ich übernachtet und wie viel habe ich bezahlt? Hier habe ich in einer einfachen Jugendherberge übernachtet, die es in Cornwall in mehreren Orten gibt. Sie ist ziemlich klein, hat auch nicht gerade viele Zimmer aber war total sauber. Die Mitarbeiter waren total hilfsbereit und nett und ich habe mich rundum wohl gefühlt in meinem Zimmer. Das Highlight dieser Unterkunft und der eigentlich Grund weshalb ich überhaupt nach Perranporth bin, war die Lage des kleinen Hauses. Ganz oben auf einem Berg gelegen hat man die wohl schönste Aussicht die man sich nur wünschen kann. Und draufzahlen für „sea view“ muss man hier nicht, denn der ist inklusive ;-). Übrigens ist es auch möglich in dem kleinen Vorgarten zu zelten, 2-3 Zelte haben dort Platz.

etwa 20 € / Nacht im 6-er Zimmer
Link zur Unterkunft: https://www.yha.org.uk/hostel/yha-perranporth

Gibt’s was, was man wissen muss? Perranporth ist ein kleines Örtchen an der Westküste, und viel unternommen habe ich dort eigentlich auch nicht um ehrlich zu sein. Nachdem ich den Küstenweg von Newquay aus gelaufen bin war ich abends nur noch platt. Trotzdessen ist ein kleiner Spaziergang durch die Straßen empfehlenswert, doch noch schöner ist der endlose Strand!

ST. IVES

Wie viele Tage habe ich hier verbracht? 2 Tage
Wie viele Tage würde ich empfehlen? mindestens 2, man kann es aber deutlich länger dort aushalten
Wo habe ich übernachtet und wie viel habe ich bezahlt? In St. Ives habe ich im Cohort Hostel geschlafen, das wohl schönste Hostel während meiner Reise. Untergebracht war ich wieder in einem 6-er Zimmer, in welchem ich sogar die eine Nacht ganz alleine war. Die Zimmer waren total schön, jeder hatte einen kleinen Vorhang vor seinem Bett, wodurch man einfach mehr Privatsphäre hatte. Ein kleines Licht, eine Steckdose und sogar ein USB-Anschluss sind bei jedem Bett inklusive. Bis 10 Uhr bekommt man umsonst Kaffee oder Tee, ansonsten gibt es die Möglichkeit selbst zu kochen. Das Hostel ist sehr groß und hat viele Zimmer, die Mitarbeiter waren wieder unglaublich nett und haben mir sofort  Tipps gegeben. Definitiv zu empfehlen!

etwa 30€ / Nacht im 6-er Zimmer
Link zur Unterkunft: https://www.stayatcohort.co.uk

Gibt’s was, was man wissen muss? St. Ives war wohl das absolute Highlight dieser Reise. Für mich wirklich mein schönster Halt, bei dem ich wirklich noch ein paar Tage länger hätte bleiben können. Die Strände von St. Ives wurden schon mehrmals ausgezeichnet, das Städtchen selbst hätte es meiner Meinung nach auch verdient, denn es war so schön durch die Straßen zu schlendern und die kleinen Geschäfte zu begutachten. Außerdem habt ihr hier die Möglichkeit eventuell Robben zu sehen. Es gibt Ausflüge zu Seal Island, jedoch habe ich an meinem letzten Abend eine einsame Robbe ganz nah am Strand entdeckt. Das war wirklich ein schöner Moment den ich sicher nicht mehr so schnell vergesse.

PENCANZE

Wie viele Tage habe ich hier verbracht? 2 Tage
Wie viele Tage würde ich empfehlen? 1-2 Tage
Wo habe ich übernachtet und wie viel habe ich bezahlt? In Pencanze habe ich im easy PZ Hostel übernachtet, das mitten in einer Wohnsiedlung liegt und ich dadurch erstmal nicht gefunden habe. Die Besitzer wohnen selbst mit im Haus und haben aus den oberen Stockwerken ein unglaublich schönes und gemütliches Hostel gemacht. Habe mich dort ebenfalls sehr wohl gefühlt, das Frühstück war inklusive und ausreichend. Die Zimmer waren sehr modern und man hatte zwar ein geteiltes Bad, aber es war eben ein richtiges Bad mit Toilette und Dusche, sodass man sich fast wie Zuhause gefühlt hat. Die Lage war sehr zentral und wenn man aus der Tür kam, hatte man wieder mal einen schönen Blick aufs Meer.

etwa 25€ / Nacht im 4-er Zimmer
Link zur Unterkunft: http://www.easypz.info

Gibt’s was, was man wissen muss? Pencanze liegt im Süden Englands, dementsprechend war es dort gefühlt wärmer als an den anderen Orten. Die Stadt selber hat meiner Meinung nach nicht allzu viel zu bieten. Ein Freibad direkt im Atlantik zum Beispiel, was aber nicht für mich ist, da ich nicht gerne in Freibäder gehe. Ansonsten kann man ebenfalls gemütlich durch die Stadt laufen oder in Richtung Mazarion, denn dort befindet sich der St. Michaels Mount, den man schon von Pencanze aus sieht. Pencanze ist jedoch ein sehr zentraler Ort für sämtliche Busfahrten, von dort aus kommt man sowohl mit Bus als auch mit der Bahn fast überall hin. Ebenfalls kann man dort auch mit der Fähre auf die Scilly Inseln, die wohl sehr schön sein sollen. Das steht bei mir auf jeden Fall fürs nächste Mal auf dem Plan.

Falls du nicht nur an informativen Beiträgen, wie diesem hier,  interessiert bist, sondern auch wissen willst, was man in Südengland unternehmen und sehen kann oder aber wo man lecker essen kann, dann schau doch auch bei dem Beitrag „Mit dem Rucksack zu Cornwall’s schönsten Ecken“ vorbei. Dort gibt es auch viele, viele Bildern! 🙂