Vor einigen Wochen nahmen wir an der Blogtour von Garda Outdoors, einem Magazin im Raum Venetien, teil um die dortige Region zu erkunden.

Unsere erste Blogtour! Oh man, ein klein wenig aufgeregt waren wir ja schon. Wir hatten eigentlich keine Ahnung was genau auf uns zukommt, ob andere Blogger dabei sind, und falls ja, wer das wohl sein wird, wie das Hotel sein wird, wie die Veranstalter so drauf sind und wie das ganze Wochenende denn allgemein so ablaufen wird.

FREITAG, 14. SEPTEMBER 2018

Das Navi zeigt 8 Stunden an, alle Mautstrecken ausgeschlossen.
Es kann losgehen.
Nach knapp 1 Stunde kreuzten wir auch schon die Schweizer Grenze und mit ihr gefühlt 100 Kreiseverkehre. Kurzerhand entschlossen wir uns doch dazu eine Plakette zu kaufen. Die nächsten 2 Stunden durch sämtliche kleine Ortschaften der Schweiz zu fahren war uns dann doch zu anstrengend. Wir fuhren an ziemlich vielen Seen vorbei, die Straßen schlängelten sich um die meterhohen Berge und wir wären am liebsten einfach dortgeblieben. Wäre die Schweiz nicht so teuer würden wir da wohl ständig Urlaub machen wollen – ist ja nicht gerade weit weg. Bei der Fahrt über die italienische Grenze fing der ganze Kreisverkehr-Spaß wieder von vorne an. Gut, zahlen wir halt auch hier die Maut, ansonsten fallen wir bei der Ankunft schon tot und vor allem ziemlich angenervt ins Bett.
Apropos Ankunft, nach 6 Stunden Fahrt kamen wir dann überpünktlich in Valeggio sul Mincio und unserem Hotel an. Der erste Eindruck war schon mal ziemlich überzeugend und wir fühlten uns sofort wohl. Nach einem kurzen Nickerchen machten wir noch eine Turbo-Stadt-Erkundung, aßen ein Eis und saßen dann gemeinsam mit drei anderen Bloggern aus Deutschland vor dem Hotel und lernten uns erst mal ein wenig kennen. „Puh, wir sind nicht allein“, war unser erster Gedanke. Ein wenig später (naja, 2 Stunden) kamen dann noch zwei weitere italienische Blogger dazu und die Veranstalter der Tour. Nach Begrüßungsdrink, einer Rede der Stadträtin, und dem weiteren Ablauf des Wochenendes war der Plan für den ersten Abend eigentlich nur noch das Essen – das gefiel uns natürlich, denn zu mehr wahren wir auch gar nicht mehr imstande. Nachdem wir mit 5 Sorten hausgemachten Tortellini (tja, und jedes Mal war der ganze Teller voll!) und leckerer Schokosalami verköstigt wurden fielen wir müde und satt ins Bett. Der erste Tag gefiel uns schon mal super gut, so kanns weiter gehen!

SAMSTAG, 15. SEPTEMBER 2018

Nach einem gemeinsamen Frühstück im Hotel, das uns alles bot, was das Herz so begehrt ging auch schon die E-Bike Tour los. Wir wurden gemeinsam mit dem Auto zu unserem ersten Stop gefahren: Dem Beinhaus von Custoza. In diesem Denkmal befinden sich die Gebeine der Soldaten des Unabhängigkeitskrieges zwischen Italien und Österreich. Wir bekamen eine kleine Führung durch das Denkmal, liefen eine Runde durch das daneben liegende Museum Danach gab es ein „Fitting“ für das E-Bike. Jeder bekam ein passendes Fahrrad und dann fuhren wir auch schon los. Anfangs war es ziemlich ungewohnt so schnell zu fahren oder eben nicht viel treten zu müssen. Aber alle fanden Gefallen daran und so war die Tour recht kurzweilig. Wir streiften Weinanbaugebiete, hielten an wenn jemand Fotos machen wollte und kamen kurz darauf auch schon beim nächsten Halt an: Der Cantina da Custoza. Hier werden sowohl die Trauben zu Wein verarbeitet als auch verkauft. Wir bekamen eine Weinverköstigung der regionalen Weine, dazu wurden kleine Snacks gereicht, was, wie immer, unser Highlight war. Leckerer Parmesan mit Sopressa, einer regionalen, wirklich unglaublich leckeren, Salami. Zu den Süßweinen gab es natürlich Süßes: Sfogliatina di Villafranca, ein sehr mürbes Bläterteiggebäck in Donutform und Sbrisolana, ein knuspriges Gebäck aus Maismehl. Etwas angeheitert vom vielen Wein ging die Tour weiter bis Sommacampagna. Dort machten wir eine Kaffeepause, danach gab es eine kurze Führung durch das historische Rathaus, und einige Infos zur Stadt. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Kirche Santa Lucia. Im Vergleich zu vielen anderen Kirchen, die man sich sonst so anschaut, ist diese Kirche weder groß noch puristisch. Sie ist sehr klein und schaut teilweise sogar etwas herabgekommen aus. An den Decken, die zum Teil noch mit Holz verkleidet sind, kann man erkennen wie alt diese Kirche schon ist. Früher diente sie übrigens als Kloster, dann als Unterschlupf für Soldaten. Nach dem kulturellen und historischen Teil ging es wieder zurück nach Villaggio sul Mincio und unserem dortigen, letzten Stop: Die Tortellinimanufaktur. Wir konnten den Frauen direkt über die Schulter schauen, haben einiges über die Tortellini erfahren dürfen und natürlich durften wir auch probieren. Jedoch keine klassischen Tortellini, sondern frittierte. Ehrlich gesagt: War nicht unser Fall.

Angekommen am Hotel tat uns ziemlich der Hintern weh vom vielen Fahren. So waren wir wirklich froh, dass wir mit dem Auto nach Borghetto, einem Stadtteil Valeggios fuhren. Dort spazierten wir ein wenig durch den Ort, schossen noch ein paar Fotos, bis es dann zum Abendessen ging. Borghetto gilt als einer der schönsten Orte Italiens. Wenn ihr euch dort in der Gegend mal aufhalten solltet, dann sollte man auf jeden Fall mal hier vorbei.

Das Abendessen fand in einem ziemlich großen Restaurant über der Stadt statt. Wie üblich in Italien gab es 4 Gänge, die alle unmöglich in einen deutschen Magen passen. Wir mussten alle also ziemlich kämpfen. Die Italiener meinten es halt einfach gut mit uns 😉 Nach Polenta mit Pilzen und Käse gab es Tortellini (wär hätte es gedacht) und eine Wildragout mit Tagliatelle, danach Rindfleisch mit Rucola, Zitrone und diversen Beilagen, als Dessert ein Mille feuille. Der Abend endete gleich wie der vorherige: Satt und müde im Bett.

SONNTAG, 16. SEPTEMBER 2018

..und wieder schwangen wir uns auf’s Rad. Natürlich wurde erstmal wieder gemütlich gefrühstückt bis es in den Parco Sigurta, den zweitgrößten Park Europas, ging. Dort gab es nochmal ein kleines Frühstück, dann fuhren wir mit einem Guide durch den Park – quasi eine Führung auf dem Fahrrad. Hat ziemlich viel Spaß gemacht, das Wetter war super, nur der Hintern tat noch immer weh. Unangenehm!
Danach ging es zurück ins Hotel und jeder fuhr von dort aus mit seinem eigenen Auto nach Peschiera del Garda, einem Ort direkt am Gardasee. Wir waren alle so müde, dass es bei dem Wetter ein wenig anstrengend war unserem dortigen Guide zuzuhören. Dementsprechend ging die Tour auch nicht so lange, wir liefen durch Peschiera, machten ein paar Fotos und waren allesamt hungrig als wir in Richtung Restaurant liefen – beste Voraussetzung! Das Essen war beinahe gleich wie den Tag vorher: Polenta mit Käse und Salami, dann Nudeln mit Ragout, sämtliche Variationen von Fleisch mit Kartoffeln und danach Schokoladen-Panna Cotta mit Sahne. Gestärkt und satt verabschiedeten wir uns alle voneinander und fuhren nach Hause. Trotz Plaketten nahm unser Heimweg irgendwie kein Ende, war anstrengend und wir waren müde. Dementsprechend fielen wir am Abend mal wieder tot ins Bett – nach einem schönen und interessantem Wochenende in Italien.

Diese Blogtour hat uns Garda Outdoors und Bike Experience ermöglicht.
Mille Grazie!