EINREISE Dass wir während unserer eigentlichen Reise nach Israel noch kurz nach Jordanien rüber reisen, war eigentlich im Vorhinein noch gar nicht richtig geplant. Wir hatten zwar öfters darüber geredet, so  100% safe war das Ganze aber erst als wir zwei Tage davor noch schnell den Jordanpass gekauft haben.

Der Jordanpass ist eine super Sache für alle, die länger als 3 Nächte in Jordanien bleiben, denn dadurch werden euch die Visakosten bei der Einreise erlassen. Zudem habt ihr freien Eintritt zu mehr als 40 Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in Jordanien, unter anderem auch Petra und Wadi Rum. Ihr könnt zwischen drei unterschiedlichen „Paketen“ wählen, die sich ausschließlich davon unterscheiden wie viele Tage ihr in Petra verbringen möchtet. Je nach dem variiert eben der Preis. Wir hatten das „Jordan Explorer“ Paket für etwa 90€ pro Person mit dem man 2 Tage nach Petra kann. Mit dem Jordanpass könnt ihr viel Geld sparen, deswegen finden wir ihn wirklich unumgänglich wenn man nach Jordanien reisen sollte. Weitere Infos findet ihr hier.
Info: Wir hatten erhebliche Probleme den Pass im Internet zu kaufen, jedoch ist das unseres Wissens nach die einzige Möglichkeit ihn zu erwerben. Bei der Bezahlung kam ständig eine Fehlermeldung. Nach mehrmaligem Rumprobieren mit unterschiedlichen Kreditkarten hat es irgendwann geklappt – das Problem kam leider schon bei mehreren Leuten vor.

Unser Taxifaher in Jordanien hat uns außerdem erzählt, dass man den Jordanpass nicht mehr bräuchte und man die Visakosten erlassen bekommt, sobald man länger als drei Tage im Land bleibt – hierzu können wir jedoch nichts sagen, da wir auch keine weiteren Infos dazu im Internet finden. Falls jemand von euch Näheres dazu weiß, dann würden wir uns über einen Kommentar sehr freuen.

Auf dem Weg zur Grenze

Nachdem ihr den Pass gekauft hat steht eurer Einreise nach Jordanien nichts mehr im Wege. Wenn ihr, wie wir, über Israel einreist, dann empfehlen wir euch über die Yitzhak Rabin/Wadi Araba border im Süden des Landes, in Eilat einzureisen. Bei uns war so gut wie nichts los und wir waren in etwa 30 Minuten über der Grenze. Hier könnt ihr entweder ganz einfach mit dem Jordanpass über die Grenze oder bekommt ein Visa on Arrival (etwa 46€). Beachtet jedoch, dass ihr noch eine Ausreisegebühr aus Israel bezahlen müsst, die kostet etwa 24€. Geöffnet ist die Grenze von So.–Do. 6:30 – 20 Uhr und Fr.–Sa. 8 – 20 Uhr.

Es gibt noch zwei weitere Grenzübergänge, in der Mitte des Landes die Allenby Bridge/King Hussein Bridge.Diese Grenze befindet sich in Palästina und ist somit der einzige Grenzübergang für Palästinenser. Deswegen soll dort auch gut was los sein. Dort bekommt ihr kein Visa on Arrival und müsst das Visum dementsprechend schon im Voraus beantragen. Der Jordanpass gilt hier wohl nicht. Die Ausreisegebühr kostet etwa 40€. Geöffnet ist die Grenze von So.–Do. 8–24 Uhr, letzte Einreise ist um 21 Uhr, Fr.-Sa. 8 – 15 Uhr, letzte Einreise 12 Uhr.

Im Norden von Israel befindet sich die dritte Grenze, die  Jordan River/Sheikh Hussein Bridge. Auch hier könnt ihr entweder mit dem Jordanpass rüber oder bekommt ein Visa on Arrival. Die Ausreisegebühr beträgt ebenfalls 24€. Geöffnet ist die Grenze von So.–Do. 7:00–20:30 Uhr, Fr.-Sa. 8:30 – 18:30 Uhr.

Der Grenzübergang war bei uns recht unkompliziert. Wir haben uns mit dem Bus in Eilat an der Haltestelle des Grenzüberganges raus werfen lassen und mussten von dort aus noch etwa 15 Minuten laufen. Die Grenze könnt ihr übrigens nur zu Fuß überqueren. Fragen wurden uns bei der Einreise keine gestellt. Das Prozedere ist zu vergleichen wie an einem Flughafen, also nichts Außergewöhnliches.

Wenn ihr jordanischen Boden betretet, raten wir euch unbedingt noch kurz Geld zu wechseln, wenn die Wechselstube innerhalb der Grenze auf hat. Haben wir nämlich nicht gemacht. Unser Taxifahrer hat uns zwar an einem ATM raus gelassen, musste dann aber auch extra einen Umweg fahren.

Apropos Taxifahrer: Die erwarten euch schon sehnsüchtig auf der anderen Seite der Grenze. Lasst euch nicht abzocken! Direkt nach dem letzten Tor, durch das ihr geht befindet sich links ein Schild mit vorgegebenen Taxipreisen an welchem ihr euch orientieren könnt. Anscheinend sei es verboten von der Grenze bis zur Stadt zu laufen. Glauben wir zwar nicht, aber wir persönlich würden es auch nicht machen, denn es ist schon ein gutes Stück.

AQABA Mit dem Taxi wurden wir zu unserem Hotel in Aqaba gebracht. Da es schon Nachmittag war hat es sich für uns nicht mehr gelohnt direkt nach Wadi Rum zu fahren, aufgrund dessen haben wir eine Nacht in der Stadt am Toten Meer verbracht. Viel unternommen haben wir an diesem Tag jedoch nicht mehr. Gegessen haben wir am Abend noch im Buffalo Wings & Rings. Das Personal war sehr nett, das Essen wirklich richtig lecker. Falls ihr wissen wollt wo wir übernachtet haben und wie viel es gekostet hat, dann schaut mal hier.

VON AQABA NACH WADI RUM Die Frage, wie wir denn nun von Aqaba nach Wadi Rum und von dort dann nach Petra kommen beschäftigte uns die Tage wohl am Meisten. Nicht, weil es keine Möglichkeiten gibt, sondern weil wir gerne die günstigste Variante, nämlich mit den öffentlichen Minibussen, wählen wollten, aber es nirgends genaue Infos gab. Also machten wir uns gegen 11 Uhr auf gut Glück zum Busbahnhof in Aqaba. Dort kamen uns natürlich schon wieder etliche Taxifahrer entgegen, die uns fahren wollten und uns erklärten, dass erst um 13 Uhr ein Bus kommt – und der fährt auch erst los, wenn er voll besetzt ist. Tja, dieses Mal hatten die Taxifahrer es sogar gut mit uns gemeint und uns ausnahmsweise mal die Wahrheit erzählt. Nach etwa 30 Minuten warten auf einen Bus oder eventuell andere Reisende die nach Wadi Rum wollten, entschieden wir uns dann doch für 21 Dinar mit dem Taxi zu fahren. Der Bus hätte etwa 5 Dinar gekostet, aber bis wir angekommen wären, wäre der Tag vermutlich vorbei gewesen.

Also, kurz zusammengefasst: Von Aqaba fahren öffentliche Minibusse sowohl nach Wadi Rum, als auch nach Petra. Diese kosten wohl um die 5 Dinar, etwa 6€. Der erste dieser Busse kommt wohl erst um 13 Uhr. Bis auf einen Einzigen haben wir keine Reisenden sonst dort gesehen, das liegt wohl daran dass vor allem Einheimische mit diesen Minibussen fahren. Falls ihr euch vor der Fahrt nochmal mit Essen und Getränken eindecken wollt gibt es ein paar kleine Kiosk in der Straße des Busbahnhofs.
Taxis kosten so um die 20-25 Dinar, 25-30€, hier handelt ihr am Besten ein wenig! Tipp: Schaut ein paar Tage davor doch mal in Facebook-Gruppen vorbei, da gibt es immer wieder Leute die ebenfalls an die Orte fahren wollen mit denen man sich dann auch ein Taxi teilen kann.

WADI RUM Eines der Top Sehenswürdigkeiten von Jordanien. Wadi Rum ist eine Fels- und Sandwüste die vor einigen Jahren sogar in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Wenn ihr dort angekommen seid, in der Wadi Rum Village, werdet ihr dort von eurem Host abgeholt, der euch dann zum Camp bringt. Also: Immer das Camp im Voraus buchen. Mehr dazu findet ihr unter diesem Beitrag. Das Wadi Rum hat uns irgendwie fast mehr begeistert als Petra, auch wenn man das nicht unbedingt vergleichen kann. Jedoch verlaufen sich hier die ganzen Menschen, denn auch wenn sich hunderte davon in der Wüste befinden, wird dir so schnell keiner begegnen – außer aus einem benachbarten Camp oder so. Dafür hast du vielleicht „Glück“ und du entdeckst Skorpione, Schlangen oder Kojoten. Wir haben uns tatsächlich auf die Suche gemacht, aber leider nichts gesehen. In der Wüste kann es sehr kalt sein, deswegen können wir euch nur empfehlen euch warm einzupacken.

VON WADI RUM NACH PETRA Wir hatten wieder unzählige Empfehlungen für den Transport von der Wüste nach Petra im Internet gefunden, jedoch wusste man mal wieder nicht so recht was genau da jetzt stimmt und was nicht. Am einfachsten ist es, wen ihr den Besitzern des Camps Bescheid gebt, die wissen nämlich ganz genau wann die Busse kommen: Nämlich morgens um 9. Ihr werdet also von euren Hosts wieder nach Wadi Rum Village gebracht von wo aus die Reise dann weiter geht. Bei uns war das so unkompliziert – haben wir uns mal wieder viel zu viel Stress im Voraus gemacht. Der Bus hat pro Person 10 Dinar, 12€, gekostet und man braucht etwa 2 Stunden bis nach Wadi Musa, dem Ort in dem sich Petra befindet.

PETRA In Wadi Musa angekommen werdet ihr am Busbahnhof raus gelassen. Dort könnt ihr dann entweder zu Fuß zu eurem Hotel oder mit einem Taxi fahren. Unterkünfte die in der Nähe von Petra sind sind eventuell besser mit dem Taxi zu erreichen, da man zum Laufen eine Weile braucht. Tut euch hierfür am Besten wieder mit anderen Reisenden aus eurem Bus zusammen.

Petra, die frühere Hauptstadt der sogenannten Nabatäer, ist heute das bekannteste und beliebteste Ausflugsziel Jordaniens – und das merkt man an so manchen Tagen auch. Da das Gelände sehr weitläufig ist verteilen sich die Menschen zwar gut, aber es ist immer was los. Auch wenn wir es selbst nicht geschafft haben, raten wir euch jedoch, schon vor 9 Uhr reinzugehen, da habt ihr immerhin noch eine Weile in der es ruhiger ist. Besser ist jedoch: Direkt wenn die Stadt öffnet, also so gegen 6.30 Uhr, zu gehen. Da könnt ihr dann den Sonnenaufgang sehen.

Nachdem ihr durch das Drehkreuz gegangen seid und das Gelände betretet kommen euch womöglich schon einige der dort lebenden Beduinen entgegen, die euch mit der Kutsche bis zum Schatzhaus fahren wollen. Wenn ihr nicht gerade unglaublich schlecht zu Fuß seid, dann solltet ihr das unter keinen Umständen tun. Erstens ist das Ganze total überteuert, zweitens durften wir mit ansehen wie die Tiere dort behandelt werden. Sie werden mit alten Kabeln geschlagen oder mit Steinen beworfen. Sowas würden wir persönlich niemals mit unserem Geld unterstützen. Lieber lauft ihr den (ja, er ist lang) Weg durch den Siq, einer 70m tiefen Felsschlucht die sich über 1,5km zieht. Am Ende werdet ihr dann mit dem belohnt, was ihr wahrscheinlich auch am liebsten sehen wolltet: Dem Schatzhaus! Das Schatzhaus ist das Grabmal eines nabatäischen Königs. Es hieß dass darin Gold zu finden ist. Auch dort werdet ihr, wie wahrscheinlich schon auf dem Weg zuvor, von den Beduinen gefragt, ob sie euch zum berühmten Aussichtspunkt auf das Schatzhaus bringen sollen. Natürlich gegen Bezahlung. Sie behaupten, dass man ohne sie nicht rauf dürfte und es keinen anderen Weg gibt. Das stimmt zwar nicht, jedoch seid ihr durch deren „Geheimwege“ in kürzester Zeit oben und habt einen tollen Ausblick und zudem schöne Fotos.

Wir haben uns nach unserem ersten Tag dort abends im Hotelzimmer noch ein bisschen informiert, wie man denn ohne Guide da hoch kommt und wurden auch sofort fündig. Denn es gibt einen ganz normalen, öffentlichen Weg, über den ihr problemlos hoch zu einem anderen, aber genauso schönen, Aussichtspunkt kommt. Der Vorteil für uns war hier, dass wir ohne Guide und ohne Kosten, über einen zwar unglaublich anstrengenden aber schönen Weg mit toller Aussicht an eine Aussichtsplattform gekommen sind, von der wohl gar nicht so viele was wissen (oder ihnen der Weg zu anstrengend ist), denn bis auf 6,7 andere Menschen und vier zuckersüße Hunde war es relativ leer da oben. Ihr wollt wissen wie man dahin kommt? 

OHNE GUIDE ZUM AUSSICHTSPUNKT Bis ihr zum eigentlichen Weg kommt, der euch hoch über die Stadt bringt, lauft ihr den Weg vom Schatzhaus immer weiter bis ihr links von euch das Theater seht. Ein Stückchen weiter vorne, rechts von euch, befindet sich der „Palace Tomb„, das Palastgrab. 

Etwa 150m links von diesem Palastgrab befindet sich der „Jabal al-Hubta Trail„. Dieser Weg ist auch ein paar Mal angeschrieben, ihr solltet ihn also problemlos finden. Diesen Trail gilt es jetzt zu laufen, über hunderte von Treppen geht es immer weiter hoch.

Irgendwann seid ihr ganz oben angekommen. Dort befindet sich ein kleines Häuschen neben welchem ihr links eine kleine Treppe runter geht. Ihr gelangt dann auf einen steinigen Weg, den ihr einfach geradeaus weiter lauft. Nach wenigen Minuten habt ihr den Aussichtspunkt erreicht.

Für diesen Weg benötigt ihr etwa 45 Minuten, festes Schuhwerk und viel zu trinken. Geht am Besten gleich morgens los bevor die Sonne noch nicht so runter brennt, dann ist auch weniger los.

Neben dem Schatzhaus gibt es noch viele weitere Gebäude in Petra. Da man nicht ansatzweise beschreiben kann, wie beeindruckend diese sind oder wie sie aussehen, folgen jetzt einfach mal ein paar Bilder davon.

Der Siq

Das Schatzhaus

Hoch oben auf dem Opferplatz

Das Kloster – nach 800 Treppenstufen

Wie ihr die ganzen Orte finden könnt, könnt ihr entweder über eine Karte, die ihr euch am Eingang mitnehmt sehen, oder aber ihr fotografiert euch die deutlich genauere und ausführlichere Karte die gleich am Gebäude am Eingang hängt.

Wir haben zwei Tage in Petra verbracht, was für uns persönlich ausreichend war. Ein Tag ist unseres Erachtens nach wirklich zu kurz, da man allein schon mindestens eine Stunde braucht um durch den Siq zu kommen. Mehr als zwei Tage kann man aber auf jeden Fall auch machen, vor allem wenn man gerne wandert. Zu sehen gibt es genug!

WADI MUSA Das ist, wie gesagt, der Ort in dem sich Petra befindet. Heißt: Eure Unterkünfte, Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurant befinden sich dort. Wir haben uns den Ort nicht angeschaut, da wir ja nur wegen Petra da waren und dort den ganzen Tag verbracht haben. Abends jedoch haben wir in Wadi Musa gegessen, im Red Cave Restaurant. Dort war es, für das, dass es ein für Touristen ausgelegtes Restaurant war, aber wirklich lecker und auch relativ preisgünstig. Nur wenige Meter von Petra entfernt.

VON PETRA NACH AQABA Die Rückreise startete wieder vom Busbahnhof in Wadi Musa. Dort findet ihr wieder die Minibusse, für die ihr für wenig Geld (hier 7 Dinar, etwa 8,50€, normalerweise 5, aber wir haben ein wenig mehr bezahlt, da der Bus losgefahren ist, ohne dass er voll war) ziemlich weit kommt. Wenn ihr nicht wisst in welchen Bus ihr müsst, dann einfach fragen. Es stehen wohl genug dort die nach Aqaba fahren (neben unserem wartete schon der nächste). Nach etwa 2 1/2 Stunden sind wir wieder am Busbahnhof in Aqaba angekommen. Dort haben wir uns mit einem anderen Reisenden direkt ein Taxi geteilt mit welchem wir direkt zur Grenze gefahren sind.

AUSREISE Die Ausreise aus Jordanien ging relativ schnell. Wir mussten eigentlich nur nochmals unseren Pass vorzeigen und schon konnten wir wieder rüber nach Israel. Achtung: Als wir das letzte Tor in Jordanien passieren wollten bat uns ein Polizist nochmals um unseren Pass. Nachdem er diesen angeschaut hatte, was natürlich nur Vorwand war, verlangte er 20 Dinar von uns. Jedoch wurde uns zuvor deutlich von der Dame im Büro gesagt, dass wir nichts zahlen müssen. Dies machten wir auch dem Polizisten deutlich, der sich ertappt fühlte und uns dann kommentarlos den Pass wieder gab und wegschickte. Also, auch hier, selbst bei den Polizisten: Seid lieber zu übervorsichtig! 😉
Auf israelischer Seite wurden wir kontrolliert, wieder zu vergleichen mit dem Vorgehen am Flughafen, uns wurden noch ein paar Fragen gestellt, beispielsweise was wir in Deutschland arbeiten, ob wir jemanden in Israel kennen, in welcher Beziehung wir zueinander stehen und ob wir zusammen wohnen. Alles nichts Tragisches. Danach durften wir ausreisen und freuten uns darauf die letzten drei Tage entspannt am Roten Meer zu verbringen.

Euch interessiert, was wir alles in Israel gemacht haben? Dann schaut doch in unserem Beitrag für die ultimativen Israel-Tipps vorbei.