Das Wildschwein-Gericht war zwar unser geschmackliches Highlight, DAS hier ist jedoch um einiges cooler.

Osso bucco – klassisch sind das geschmorte Kalbsbeinscheiben. In unserem Fall sind die nicht vom Kalb, sondern vom Hirsch. Ja, da haben wir im Großhandel ganz schön gestaunt, als wir gesehen haben, dass man tatsächlich Beinscheiben vom Hirsch kaufen kann. Eigentlich ist das ja gar nicht so absurd, nur hatten wir nie auf dem Schirm, dass man das ja auch vom Hirsch, naja, eigentlich von jedem Tier, machen kann.
Lange wurde auf jeden Fall nicht überlegt, das Fleisch landete im Wagen, uns fehlte ja sowieso noch ein drittes Gericht für den Blog. Hirsch kam da gerade recht, denn Hase oder Kaninchen kommt für uns nicht in Frage. Und so viel Wild gibt’s dann gar nicht mehr, zumindest nicht im Großhandel.

Schmoren macht mir übrigens bei der Verarbeitung von Fleisch am meisten Spaß. Erstens muss man sich nicht großartig drum kümmern sobald es dann mal schmort, zweitens hat man immer eine super leckere Soße dadurch und drittens finde ich es immer spannend wie zart man denn diesmal das Fleisch hinbekommen hat. Einfach ist das Ganze nicht, aber wenn’s geklappt hat, dann ist es unglaublich schmackhaft.

Und wie ihr schon lesen konntet: Nein, den Hirsch haben wir nicht selbst zerlegt. Irgendwann reicht es dann auch 😉

Trotzdem wurde er nicht weniger lecker zubereitet. Klassisch geschmort, butterzarter, confierter Kürbis und eine super Schmorsoße, die wir mit Grapefruit verfeinert haben. Passt nicht? Doch! Und wie!

Viel können wir dazu gar nicht mehr sagen, nur dass wir diesen Herbst wohl schon mehr Wild gegessen haben als in unserem ganzen Leben bisher. Wir essen das echt selten, was auch so bleiben soll. Aber wenn wir es essen, dann wird es genossen. Wir hoffen, das tut ihr mit diesem Gericht auch! Lasst es euch schmecken!

ZUTATEN

Für 2 Personen

2-3 Hirschbeinscheiben (funktioniert genau gleich mit Kalbsbeinscheiben)

500ml Brühe

1/4 Sellerie

2 Karotten

1 Zwiebel

Tomatenmark, Rotwein, Salz, Pfeffer, Lorbeer, Wacholder, Speck, evtl. getrocknete Pilze

1 kleiner Hokkadio

125g Butter

Lebkuchengewürz, Chili, Curry, Zimt, Cayenne, Nelke, Sternanis

1 Grapefruit

      ZUBEREITUNG

  1. Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.
  2. Die Beinscheiben trocken tupfen, von beiden Seiten salzen, dann in einem flachen Topf scharf anbraten. Aus dem Topf nehmen und in einen Bräter oder eine hohe Auflaufform geben. Das Gemüse in grobe Würfel schneiden, im selben Topf in welchem ihr das Fleisch angebraten habt, das Gemüse gut anrösten, Speck hinzugeben,  Tomatenmark hinzugeben, ebenfalls mitrösten. Mit Rotwein ablöschen, diesen Vorgang 2-3 Mal wiederholen. Dann mit der Brühe aufgießen, Gewürze und Pilze hinzugeben, einmal aufkochen lassen und zum Fleisch in den Bräter geben. Abdecken und für mindesten 1 1/2 Stunden in den Ofen stellen.
  3. Den Kürbis in grobe Würfel schneiden, und gemeinsam mit der Butter (egal ob weich oder hart) in eine Auflaufform geben. Die Form sollte nicht zu groß sein, das der Kürbis dann in der Butter „schwimmen sollte“. Den Kürbis mit Lebkuchengewürz, Chili, Curry und Salz bestreuen, Zimt, Nelke und Sternanis mit in die Form geben. Die Auflaufform ebenfalls in den Ofen stellen, nach etwa 30 Minuten ist der Kürbis verzehrfertig. Tipp: Die Butter passieren und für’s nächste Mal, ein Kürbispüree oder Sonstiges verwenden.
  4. Wenn das Fleisch zart genug ist, die Soße durch ein Sieb passieren, bis zur gewünschten Dicke einreduzieren oder gegebenenfalls abbinden. Mit Grapefruitsaft abschmecken und über das Fleisch geben. Mit dem confierten Kürbis und Grapefruitfilets servieren.

 

 

Guten Appetit!