Wusstet ihr, dass Rom so eine eigene kleine Esskultur hat? Dass die italienische Küche eine der besten der Welt ist, sollte ja wohl jedem klar sein. Dass die Römer selber aber einiges dazu beitragen war uns nicht bewusst. Im Vergleich zu Städten in Paris, die sich da eher zurückhalten, ist Rom ganz vorne mit dabei. Fiori di Zucca, Zucchiniblütendie wir so gerne noch probiert hätten, aber an unserem letzten Tag nirgends mehr gefunden haben. Carciofi alla Giudia, frittierte Artischocken. Saltimbocca alla Romana, die kleinen Kalbsschnitzel mit Salbei und Parma kommen übrigens auch aus Rom. Das ist ja wohl zum Reinlegen, oder?

Dass wir gleich an unserem ersten Abend einen Glückstreffer hatten, war uns erst ein paar Tage später bewusst. Nachdem wir im Hostel eingecheckt hatten ging es auf direktem Weg zum Kolosseum. Das bekannteste Gebäude Roms wollten wir natürlich zuallererst sehen. Da es schon später Nachmittag war hatte es schon geschlossen, aber ein kleiner Spaziergang durch die Stadt tat gut. Was sich aber so langsam immer mehr bemerkbar machte war unser leerer Magen, die letzte Mahlzeit war ja auch schon viele Stunden her. Und wie ihr wisst, wenn man Hunger hat, sucht man nicht lang – man nimmt das Nächstbeste. Dementsprechend ging es in ein Restaurant nahe des Kolosseum, also kein großartiger Geheimtipp oder so, sondern ein typisches Touristenrestaurant halt. Übrigens mit einer ziemlichen großen Menükarte. Nach Ewigkeiten entschieden wir uns für eine Pizza und Pasta „Cacio e Pepe“, meist Tonarelli (dickere Spaghetti) in einer Käse-Pfeffer-Soße. Dabei besteht die Soße ausschließlich aus ein klein wenig Nudelwasser, Pecorino und einem guten Pfeffer. So lecker! Serviert wurden die Pasta in einer Pamersankruste, also eine kleine „Schüssel“ aus Parmesan.

Beim Cacio e Pepe wird ausschließlich Pecorino Romano verwendet, da dieser eher mild und süß schmeckt. Der Pfeffer muss kein bestimmter sein, jedoch ist es wichtig ihn erst kurz vorher zu mahlen. Wir haben einfach schwarzen Pfeffer genommen, den mögen wir aber auch sehr gerne, da er nochmal eine leichte Schärfe mitbringt, die zum Käse ganz gut passt.

Erst Tage später stellte sich raus, dass das eine römische Spezialität ist, die wir, ohne es zu wissen, aus der riesigen Auswahl dieses Restaurants ausgewählt hatten. Damit ihr auch in den Genuss kommt gibt es dafür natürlich ein Rezept – obwohl man ehrlich gesagt für die wenigen Zutaten nicht unbedingt eines benötigt. Für denjenigen, der trotz dessen eine kleine Orientierung braucht was die Mengen angeht, der sollte nun weiterlesen.

ZUTATEN

Für 2 Personen

250g Tonarelli oder Spaghetti

10 EL Pecorino Romano, alternativ Parmesan

1 TL frisch gemahlener Pfeffer

Salz

      ZUBEREITUNG

  1. Die Nudeln in Salzwasser kochen (nur halb so viel Wasser und Salz wie gewöhnlich, dadurch entsteht ein stärkereiches Wasser, das später dabei hilft, dass sie Soße dicker wird).
  2. Währenddessen den Pecorino reiben und den Pfeffer mahlen.
  3. Kurz bevor die Nudeln fertig sind, den Pecorino und den Pfeffer in eine große Schüssel geben. Eine Kelle vom heißen Nudelwasser hinzugeben und mit einem Schneebesen rühren, sodass es nicht verklumpt.
  4. Die Nudeln ebenfalls in die Schüssel geben, alles mehrmals umrühren, bis die Nudeln von der Soße ummantelt werden.
    Tipp: Falls die Soße zu dick ist, nochmals ein bisschen Nudelwasser hinzugeben, falls sie zu dünn ist, Pecorino dazugeben.
  5. Mit geriebenem Pecorino servieren.

 

Guten Appetit!